Auswirkungen von COVID-19 auf die Vereinstätigkeiten der ÖUOG

Die Österreichische Unteroffiziersgesellschaft (ÖUOG) ist als wehrpolitisch relevante Organisation nicht nur der Repräsentant der größten Berufsgruppe des Bundesheeres, nämlich jener der Unteroffiziere, sondern die ÖUOG ist auch als eine dem Bundesheer nahestehende überparteiliche Vereinigung Meinungsträger mit Vorbildwirkung. Und genau darin steckt in Zeiten dieser unberechenbaren Pandemie die große Herausforderung in unserer Vereinstätigkeit.
Auf der einen Seite erwarten unsere Mitglieder des Präsenz-, Miliz-, Reserve- und Ruhestandes, dass die vereinsinternen Tätigkeiten fortgesetzt werden und wir auch weiterhin wehrpolitisch präsent bleiben. Auf der anderen Seite stehen aber sehr viele Unteroffiziere des Präsenz- und Milizstandes zeitgleich entweder im sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz/Migration, sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz/COVID-19, in einer Unterstützungsleistung rund um COVID-19 oder auch in einem der laufenden Auslandseinsätze. Somit sind sie für Aktivitäten in der ÖUOG und den Landesverbänden nicht verfügbar, denn die Auftragserfüllung hat hier oberste Priorität. Darüber hinaus ist es auch unsere Verpflichtung die von der Bundesregierung angeordneten Schutzmaßnahmen – wahrscheinlich noch strikter als jede andere Organisation – einzuhalten, um einerseits das Ansteckungsrisiko so gering
wie möglich zu halten und andererseits unsere Soldatinnen und Soldaten als Leistungsträger der „Einsatzorganisation Bundesheer“ nicht unnötig zu gefährden.
Aus diesem Grund wurden in allen Landesverbänden die Vereinsaktivitäten in Form von Gesellschafts- und Sportveranstaltungen reduziert oder ersatzlos gestrichen. Die durchzuführenden Vorstandssitzungen werden nur unter strikter Einhaltung der
Schutzmaßnahmen durchgeführt oder unter Abstützung auf Videokonferenzen abgehalten. Generalversammlungen, bei denen selbstverständlich eine körperliche Anwesenheit des gesamten Vorstandes und der Mitglieder erforderlich ist, werden abgesagt. Für zwingend erforderliche Generalversammlungen, die mit einer Neuwahl
verknüpft sind, wird bei der Vereinsbehörde eine Absage bzw. Verschiebung beantragt.
Natürlich befolgen wir in unserer Vorbildwirkung auch die Vorgaben für
gesellschaftliche Veranstaltungen wie z.B. die Durchführung von Bällen und
Tanzveranstaltungen. Daher werden alle Unteroffiziersbälle und Herbstbälle sowie andere gesellschaftliche Versammlungen abgesagt.
Die wehrpolitischen Aktivitäten der ÖUOG werden natürlich in Form von
Stellungnahmen, Aussendungen und Interviews fortgesetzt – zumal sie nicht nur für die Weiterentwicklung des Bundesheeres und die Interessenvertretung der Mitglieder wichtig sind, sondern weil sich diese Aktivitäten mit Masse auf den Präsidenten bzw. auf wenige Vorstandsmitglieder beschränken.
Der Präsident der ÖUOG reduziert seine Teilnahme bei Veranstaltungen ebenso auf ein unumgängliches Minimum, um nicht nur sich selbst und somit auch seine Familie zu schützen, sondern als Berufsunteroffizier und Angehöriger eines operativ führenden Kommandos wäre es auch unverantwortlich sorglos im täglichen Dienstbetrieb Kameraden zu gefährden.
Die ÖUOG verfolgt zurzeit mit großem Interesse die Bearbeitungsschritte „Unser Heer“ und versucht sich dort an geeigneter Stelle zu positionieren und einzubringen, was sehr oft auch ohne was sehr oft auch ohne persönliche Anwesenheit möglich ist. Darüber hinaus sind wir auch unter COVID-19 weiterhin bestrebt die berechtigten Anliegen der Unteroffiziere intern und extern zu vertreten. Auch wenn die Umsetzung manchmal länger dauert, gelingt es uns in vielen Fällen, unsere Anliegen auf den Weg
zu bringen.
Auch wenn nicht immer alles und sofort umgesetzt werden kann, so gelingt es doch manchmal, etwas auf Schiene zu setzen – und damit ist nicht das „Abstellgeleise“ gemeint.
Das Jahr 2020 steht leider nicht nur ganz im Zeichen von COVID-19, sondern stellt auch eine gesamtstaatliche Anstrengung dar. Soldatinnen und Soldaten des Bundesheeres haben heuer bereits 10.300.000 Stunden in Einsätzen geleistet. Viele davon sind Unteroffiziere des Präsenz- und Milizstandes. Sie alle haben aber bewiesen, dass sie wann immer sie gebraucht werden, unermüdlich für die Sicherheit Österreichs bereitstehen.
Es wird aber auch eine Zeit nach COVID-19 geben. Eine Zeit, auf die wir uns freuen und uns wieder mehr den gesellschaftlichen und kameradschaftlichen Aktivitäten risikolos widmen können.

Bis dahin wünschen wir euch alles Gute und bleibt gesund.

Euer Präsident
Othmar WOHLKÖNIG, Vzlt

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